Wiedervereinte Kumpels – Lowes und Prestwood
Alex Lowes wird 2016 wieder mit dem Crewchief zusammenarbeiten, mit dem er zusammen schon den BSB-Titel gefeiert hat.
2013 gewann Alex Lowes im Samsung Honda Team die British Superbikes (BSB), damals zusammen mit seinem Crew Chief Ian Prestwood.
Lowes stieg im Folgejahr mit dem Voltcom Crescent Suzuki Racing Team in die FIM Superbike Weltmeisterschaft auf. Dort arbeitete er mit Pete Jennings zusammen. Kommende Saison wechselt die Mannschaft von Suzuki auf Yamaha Werks-Motorräder und Lowes hat seinen alten Wegbegleiter wieder an Bord geholt. Die Beiden nahmen sich etwas Zeit für WorldSBK.com...
Ian, Alex, ihr arbeitet wieder zusammen! Wie fühlt sich das an?
Ian: Ich bin am Boden zerstört! [lacht]
Alex: Er muss am Boden zerstört sein, denn ich bin eine echte Nervensäge!
Ian: Nein, das ist schon richtig schön! Es war schon etwas komisch, dass wir die letzten beiden Jahre nichts zusammen gemacht haben.
Alex: Ja richtig gut! Wir sind 2013 echt super klargekommen. Wir hätten das auch gern in den letzten beiden Jahren gehabt, das ist sich aber nicht ausgegangen. Jetzt kommen wir nächstes Jahr wieder zusammen, das ist für mich wichtig, denn mit dem neuen Motorrad haben wir eine große Chance. Das ist alles genau das, was ich brauche.
Wie hat denn alles angefangen?
Ian: Für mich, als ich noch selbst Rennen gefahren bin. Ich habe dann irgendwann aber gemerkt, dass ich am Schraubenschlüssel besser aufgehoben bin, als am Lenker! Ab 2002 habe ich für Rob McElneas Team gearbeitet, bis Ende 2011, als er aufhörte. Ich kenne Alex schon als kleines Kind, denn ich kenne seinen Vater Stuart. Als ich Rennen fuhr, fuhr auch Alex’ Vater. Das waren Hobbyrennen und um 1995 herum. Wir waren im gleichen Fahrerlager, aber in unterschiedlichen Klassen. Ich fuhr 125er, Stuart Superbike. Mit Alex habe ich Ende 2011 das erste Mal ein bisschen gearbeitet, dann hat Honda mir den Job für 2012 angeboten und 2013 Alex geholt. Es kam dann einfach alles zusammen. Das Jahr war wirklich ein Traum!
Alex: 2013 liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück, denn die letzten beiden Jahre waren echt schwer! Wenn nichts nach Plan verläuft, dann kommt dir alles immer länger vor. Ich habe schwierige Jahre hinter mir, habe aber auch viel gelernt. Wenn es die aber so nicht gegeben hätte, dann wäre ich glaube nicht so bereit für die kommende Saison. Ich habe definitiv richtig viel gelernt und für 2016 ist alles vorbereitet. Ich bin froh, dass Presty wieder zurück ist an meiner Seite ist, gleich vom ersten Test an. Er kennt mich richtig gut und er will genauso gewinnen.“
Alex, das bedeutet dann aber auch, dass du nächstes Jahr nicht mehr mit Pete Jennings arbeiten wirst...
Alex: „Er ist ein guter Typ, wir sind klar gekommen miteinander. Ich weiß nicht, was er nächstes Jahr mach, aber ich bin mir sicher, dass er einen guten Job machen wird. Ich wünsche ihm alles Gute. Ich habe jetzt ein neues Projekt, nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch abseits davon. Für mich ist es massiv wichtig, alles sortiert zu haben, um so gut es geht abzuschneiden.“
Ian, die WorldSBK ist für dich eine komplett neue Herausforderung...
Ian: „Ja, hier habe ich noch nicht gearbeitet. Aber bei unserem ersten Test in Jerez habe ich gesehen, dass es nicht so ganz anders ist, als das, was ich bisher gemacht habe. Der größte Unterschied liegt bei der Größe des Teams und den Leuten, die vor allem an der Elektronik arbeiten. Auch die Mehr-Reisen wird anders. Aber mit dem Motorrad und dem Team-Paket haben wir echtes Potenzial!“
Alex, natürlich wollen wir von dir jetzt auch wissen, wie die schon sehr erfolgreiche Yamaha YZF-R1M geht...
Alex: „Natürlich können wir noch gar nicht alles über das Motorrad wissen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir um Rennsiege fahren können – und wenn es schon nach ein paar Rennen oder erst am Ende der Saison ist. Das Motorrad ist jetzt ein Jahr draußen, ist aber in relativ anderen Regularien als in der Superbike WM im Einsatz gewesen. Es liegt viel Arbeit vor uns, aber ich fühle das Potenzial der Maschine. Wenn du auf einem Motorrad sitzt, mit dem du nicht die gewünschten Ergebnisse holst, kannst du dir nie 100 prozentig sicher sein, ob es auch an dir liegt. Wenn du denkst, du bist richtig gut gefahren und dann wirst du nur Sechster. Da ist es schwer, das Positive zu sehen, aber ich glaube an mich und meine Fähigkeiten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir vorne mitmischen können.“
Was kannst du uns zur Basis des Motorrades sagen?
Alex: „Wir basteln noch an der Sitzposition und so, wir passen das noch an und es gibt ein paar Dinge, die wir nächste Woche in Aragón probieren wollen. Bei den nächsten beiden Tests wollen wir Jerez bestätigen. Wir haben bis ins neue Jahr nicht viele neue Teile, aber trotzdem müssen wir daran arbeiten, dass ich mich auf dem Motorrad wohl fühle. Vor der Weihnachts-Pause wollen wir es besser verstehen und eine Richtung finden, in die wir im neuen Jahr gehen müssen.“
Andrea Dosoli, Road Racing Project Manager von Yamaha Motor Europe, hat gesagt, dass du und Sylvain Guintoli sehr ähnliches Feedback gegeben habt...
Alex: „Das ist immer eine Hilfe. Manche Fahrer haben unterschiedliche Gefühle. Wenn sie aber die gleichen Beschwerden haben, dann sollte das bedeuten, dass man das gleiche ändern möchte. Das macht es für alle einfacher. Wenn wir weiter ähnliche Kommentare abgeben, ist das ein echter Bonus. Ich bin mir sicher, dass das noch personalisierter wird, wenn wir weiter ins Detail gehen, aber im Moment wollen wir bei den wichtigen Dingen ziemlich das gleich.“
„Das erste Gefühl auf dem Bike war fantastisch. Wenn du aus der Boxengasse raus fährst ist der Sound einfach fantastisch. Es fühlt sich toll an, die Balance ist von Haus aus richtig gut. Du merkst dann: Ja, dieses Motorrad hat Potenzial für Siege. Es aber auf dieses Niveau zu siegen zu bringen, das ist noch eine Menge Arbeit. Aber die Basis ist richtig, richtig toll. Fantastisch, würde ich sagen.“